Secret Garden


Audioinstallation, Miniaturholzmöbel

2005

30:00 Min.



Die Audioinstallation Secret Garden zeigt im Maßstab 1:3 das Miniaturmodell einer möblierten Wohnraumecke. Sämtliche Gegenstände sind vereinheitlicht in Papier oder Holz wiedergegeben und versagen somit jeden Hinweis auf persönliche Merkmale des Bewohners der Realvorlage. Eine weibliche Stimme aus dem Inneren der Anordnung beschreibt ruhig und obsessiv detailliert die Requisiten und schließt somit akustisch alle visuellen Fehlstellen. Das Arrangement wird zur imaginären Projektionsfläche. Die konzentrierte Intimität der Installation wird durch eine akustische Hintergrundkulisse aus verschiedenen Außengräuschen, Wald, Meer, Stadt etc. gebrochen

Secret Garden

In der Zimmerecke steht ein Schrank. Links befindet sich ein Fenster mit dem Blick auf eine sechsspurige Strasse, die nur zwischen 3 und 5 Uhr morgens zur Ruhe kommt. Rechts ist eine breite Schiebetür aus farbigem Glas, die zu einem Wohnzimmer mit einer freien Wand führt, auf der Spielfilme projiziert werden.

 

Der Schrank ist 1 Meter hoch, aus massivem Holz, furniert. Seine Oberfläche ist mit Schellack überzogen, und obwohl die gleichmäßig im Lack verteilten Kapillarrisse, hellen Kratzer und Wasserflecken das Furnier spröde erscheinen lassen, kann man unscharf den sich in der Oberfläche spiegelnden Raum erkennen.

Die Ablagefläche ist staubig, mit Spuren, die dort liegende Gegenstände hinterlassen haben. In der vorderen linken Ecke ist ihr Furnier stark beschädigt. Die Fehlstelle gibt die Sicht auf das darunterliegende Holz frei. An den aufgerissenen Kanten des Furniers haften kleine Fäden, die dort hängen bleiben, wenn man sie zufällig mit der Kleidung streift. Die Farbe des Schranks ähnelt der einer Geige. Er hat vier dicke Füße, deren Ecken abgerundet sind. Überhaupt sind alle seine Ecken, abgesehen von denen der Türen, abgerundet. Der Schrank hat zwei Türen, welche in der Mitte durch eine starre Platte voneinander getrennt sind. Und so ist seine Front optisch in drei Teile gegliedert. Er besitzt zwei Schlüssellöcher an Stelle von Griffen und nur einen Schlüssel. Sein Entstehungsdatum wird auf die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts geschätzt. Der Schrank stammt von einer älteren Frau und wurde schon vor ihrem Tod bei ihrer Tochter in deren Haus abgestellt. Seinen Platz fand er in einem nicht beheizten, mit venezianischroten Fliesen ausgelegten Flur. Dort wurden vor der Weihnachtszeit Orangen und andere Geschenke versteckt. Als sie das Haus mit ihrer Familie verließ, wurde der Schrank auf dem Flur des Dachbodens abgestellt. Alle Lieblingsbücher, die nicht direkt mitgenommen werden konnten, wurden dort eingeschlossen, und so riecht er immer noch: nach alten, ein wenig verstaubten Büchern mit einer von der Ferne kommenden Orangennote, gemischt mit dem Geruch einer handelsüblichen Möbelpolitur. Nach 5 Jahren wurde er in die Wohnung der Enkelin der älteren Frau, die mit 59 Jahren gestorben war, gebracht. Über die Grenze kam er in einem Opel Kadett, liegend, mit Süßigkeiten, Büchern, Noten und Kleidung vollgeladen. Auf der Rückseite hat die junge Frau Schimmelflecken gefunden.

 

Links auf dem Schrank steht ein Plattenspieler der Marke YAMAHA. Die Trägerfläche des Spielers ist aus schwarzem verstaubtem Kunststoff, rauh wie ein feinkörniges Sandpapier. Die Abdeckhaube, durchsichtig grau, mit Kratzern auf dem Acrylglas, ist kürzer als die Trägerfläche, wodurch ein Vorsprung entsteht, auf dem sich die Bedienungstasten befinden.

Links vom Benutzer aus gesehen ist eine SPEED – Taste. Wenn man eine Schallplatte mit 33 Umdrehungen pro Minute hören möchte, soll die Taste unberührt bleiben. Wenn man sich für 45 Umdrehungen pro Minute entscheidet, soll sie gedrückt werden. Rechts befinden sich zwei längliche, identische Tasten mit den Namen: CUEING und CUT. Alle drei Tasten sind matt, silbergrau mit einer schwarzen feinen Schriftart. Zwischen der SPEED - Taste und der CUEING - Taste wurde unter einem durchsichtigen Kunstharzstreifen die Inschrift: YAMAHA OPTIMUM MASS STRAIGHT TONEARM SEMI AUTOMATIC TURNTABLE P-200 plaziert. Der Plattenspieler hat vier runde schwarze Füße, die eine Schattenfuge unter dem Gerät erzeugen, ohne selbst sichtbar zu sein. Und so wirkt der YAMAHA TURNTABLE, als ob er oberhalb des Schranks schweben würde. Nach dem Umzug ist die linke Aufhängung der Abdeckhaube verlorengegangen. Jetzt hat sie nur noch das rechte Scharnier. Der Plattenspieler gehörte einem jungen Mann, dessen erster Plattenspieler er war. Er stand in seinem vorwiegend schwarz möblierten Zimmer auf einem weiß lackierten Regal neben einem Radio. Nach dem Wechsel von Vinyl auf CD` s benutzte der junge Mann ihn immer weniger, bis er irgendwann endgültig auf ihn verzichtete. Danach hat seine Freundin den Schallplattenspieler in ihr Zimmer genommen, weil sie noch viele alte Platten hatte, die man nicht mehr als CD - Ausgabe beschaffen konnte. Aus nostalgischen Gründen wollte sie sie noch ab und zu hören.

 

Auf der verstaubten Abdeckhaube des Plattenspielers liegt eine Schachtel, die mit einem Geschenkpapier beklebt ist. Diese machte eine junge Frau, die in Paris lebte und diese Schachtel mit vielen Kleinigkeiten gefüllt einem Paar zur Hochzeit schenkte. Das Papier ist matt und rauh, so wie Büttenpapier sein sollte, bedruckt mit grafischen ineinander verwobenen Wiesenblumen. Die Blumen haben schwarze Konturen, gefüllt mit der Farbe des Papiers: elfenbeinweiß, auf ausgebleichtem rotem Hintergrund. Die Schachtel hatte nie einen Deckel, weil die Kleinigkeiten, die die junge Frau schenkte, doch zu groß waren. Nach der Hochzeitsfeier sammelte das Paar ihre Glückwunschkarten, entfernte die unbeschrifteten Umschläge und fügte sie den Kleinigkeiten: einem gehäkelten Storch, einem Flüssigbadezusatz mit einem Engelskopf, einem Seifenblasenfläschchen mit einem Brautpaar oben drauf und zwei Papierschmetterlingen, zu. Später kamen dazu Fotos in Papiertaschen, die man erhält, wenn die Entwicklung des Filmnegativs beim Drogeriemarkt stattgefunden hat, eine kleine Schachtel mit Bleikristallen für einen Lüsterleuchter und ein selbstgemachtes Fotoalbum, welches die Braut von einer Frau bekommen hat. Es ist in ein zartes Rosapapier gewickelt.

 

Neben dem Plattenspieler steht eine schwarze Stereoanlage. Auf der Spitze des Turms steht ein Radio der Marke YAMAHA. Es ist komplett aus Metall, schwarz und matt. Links, auf der zum potentiellen Hörer zugewandten Fläche, ist eine quadratische Taste mit der Beschriftung: POWER OFF / ON. Oberhalb von POWER steht: YAMAHA NATURAL SOUND AM/FM STEREO TUNER T – 300. Unterhalb des Schriftzuges ist ein Fenster mit der Skala für die Sendefrequenzen und weiter rechts oben ein kleines schmales Displayfenster. Oberhalb des Displays links steht SIGNAL LEVEL und FM STEREO. Rechts hat ein großer runder schwarzer Regler seinen Platz. Das Radio hat vier schwarze glänzende und leicht kegelförmige Füße. Es gehörte dem Mann, der die Braut geheiratet hat und auch früher den Plattenspieler besaß. Das Gerät wurde nie benutzt. Niemand weiß, wer es dort hingestellt hat und warum.

 

Unter dem Radio stehen drei Geräte der Firma PIONEER: ein CD - Player, ein Doppel – Kassetten - Deck und ein Verstärker. Da es sich um drei Geräte einer Serie handelt, haben alle drei schwarze Corpi aus Metall und Frontseiten aus Kunststoff mit goldenen Schriftzügen.

In der linken oberen Ecke der Frontseite des CD-Players steht folgender Schriftzug: PIONEER, großgeschrieben und darunter mit kleinen, feinen Buchstaben COMPACT DISC PLAYER, PD – 104. Darunter folgt eine schwarze Taste, die leicht schief in ihrem Fenster hängt, mit einem goldenen Streifen in der Mitte und der Beschriftung POWER. Daneben steht STANDBY mit einer kleinen roten Leuchtdiode darunter, die auch dann leuchtet, wenn das Gerät scheinbar ausgeschaltet ist. Mittig links befindet sich ein längliches rechteckiges Fach mit einer Klappe, in deren Mitte der Schriftzug: COMPACT DISC DIGITAL AUDIO, geformt zu einem Quadrat, steht.

Unterhalb mit exakt der gleichen Länge ist ein glänzendes Display in schwarz und direkt rechts daneben 5 schwarze identische Hauptfunktionstasten mit kleinen geometrischen Symbolen in ihrer Mitte: gleichschenklige Dreiecke, allein und in Gruppen, ein Quadrat und zwei dünne Rechtecke. Oberhalb von den Hauptfunktionstasten sind zehn kleine Tasten mit Nummern von 1 bis 10 horizontal platziert. Daneben haben wir noch rechts oben 4 vertikal angeordnete Knopftasten mit folgenden Beschriftungen: RANDOM, REPEAT, PROGRAM und LEVEL. Der CD-Player hat vier runde goldene Füße und steht auf dem Doppel – Kassetten - Deck, dessen Benutzerfläche in drei Elemente unterteilt ist. Jeweils rechts und links befinden sich die beiden Decks mit Fenstern in ihrer Mitte. Das linke Deck trägt unter seinem Fenster die Beschriftung: AUTO REVERSE, FLEX SYSTEM, AUTO TAPE SELECTOR / PLAY BACK, wobei der Buchstabe „K“ bei BACK stark zerkratzt ist. Oberhalb des linken Decks ist der Schriftzug PIONEER in großen Buchstaben geschrieben und direkt daneben auf gleicher Höhe: STEREO DOUBLE CASSETTE DECK CT-W604RS. Das rechte Kassetten - Deck trägt die Beschriftung: AUTO REVERS, SUPER AUTO BLE XD, AUTO TAPE SELECTOR / REC & PLAY. In der Mitte befindet sich ein großes schwarzes Display. An seiner rechten und linken Seite sind jeweils 3 Knopftasten mit folgenden Namen: TIME COUNT, RESET, FLEX und rechts TIME COUNT, RESET, CD SYNC. Neben der RESET – Taste klebt ein kleiner feuerroter Aufkleber in der Form eines aufgeblähten Herzens. Unterhalb des Displays sind 6 Tasten in zwei Dreierblöcke gegliedert, ebenfalls mit kleinen geometrischen Symbolen in ihrer Mitte: links – ein gleichschenkliges Dreieck, das nach links gerichtet ist, dann folgt ein kleines Quadrat und dann ebenfalls ein gleichschenkliges Dreieck, das nach rechts gerichtet ist. Oberhalb der rechten dreier Gruppe sind noch drei sehr dünne Tasten. Die erste hat einen roten Kreis in ihrer Mitte, die zweite - zwei goldenen Balken und die dritte - einen roten Punkt. Mittig links unterhalb der Tasten befindet sich eine Taste mit einem länglichen goldenen Strich und der Beschriftung POWER ON / OFF.

Das Kassetten - Deck hat ebenfalls 4 runde goldene Füße und steht auf dem Verstärker, der vergleichsweise sparsam mit Tasten und Knöpfen bestückt ist. Und wieder in der linken oberen Ecke steht der Name PIONEER, danach folgt STEREO AMPLIFIER A – 204 R.

Unterhalb befindet sich die Taste mit dem langen goldenen Strich und der Beschriftung POWER ON / OFF. Danach folgen drei identische Regler mit ergonomisch geformten Griffflächen und Schriftzügen: BASS, TREBLE, BALANCE. In der Mitte des Verstärkers sind 5 Knöpfe mit der Beschriftung: PHONO, CD, TAPE, TUNER, LINE. Links steht der Schriftzug VOLUME und darunter befindet sich ein großer schwarzer Regler mit einem goldenen abstehenden Punkt am Rande, damit man auch in der vollkommenen Dunkelheit nicht die Orientierung verliert.

Der Verstärker hat, wie die anderen Geräte, 4 runde goldene Füße, von denen man lediglich die Spiegelung in der schellackierten Ablagefläche des Schranks sehen kann.

Die Anlage hat ein Mann, der später an einem sonnigen Sommerabend, während er gerade Urlaub machte, in einem Fluss ertrunken ist, seiner Tochter geschenkt, als sie von Zuhause wegzog, damit sie direkt ihre Lieblingsmusik in guter Qualität laut hören konnte.

 

Auf dem Hi – Fi - Turm steht ein runder Spiegel in einem silbernen metallischen Rahmen. Er ist mit einem Standbein verschraubt, das die Form einer klassischen Säule mit länglichen Rillen besitzt. Das Bein ist wiederum mit einer runden, verchromten, auf Hochglanz polierten Platte verankert, damit der Spiegel auch tatsächlich auf nur einem Bein stehen kann.

Den Spiegel hat eine Frau als Weihnachtsgeschenk für ihre Schwester in einer Parfümerie gekauft.

 

 

Vor dem Verstärker, in der Mitte der Ablagefläche des Schranks, liegen in zwei unregelmäßigen Stapeln aufgetürmte CD` s in Plastik- und Papierhüllen.

Die erste CD des linken Stapels hat ein glänzendes Papiercover mit drei Männern in schwarzen Anzügen, die in einem roten Raum ohne Ecken hochspringen. Die Gesichter der Männer sind weiß mit nur sehr wenigen Schatten, mit schwarzen Augen, schwarzen Nasenlöchern und schwarzen Mündern. Der rechte Mann hat sehr kurze Haare auf seinem Kopf, tief in seinem Schädel sitzende Augen, die ihn leicht bedrohlich erscheinen lassen, ausgeprägte Wangen- und Kieferknochen und gut sichtbare, leicht abstehende Ohren. Der mittlere hat einen Lockenkranz aus schwarzen kurzen Haaren, einen zur Seite frisierten Pony und Koteletten. Sein Gesicht wirkt rundlich, wie das eines Cherubins, der jedoch schon lange kein Kind mehr ist. Der dritte Mann schmückt sich mit einer Retrofrisur mit einem seitlichen Pony und mittellangen Haaren, die seine Ohren verdecken. Dazu trägt er einen Schnauzbart, auch in schwarz. Er sieht aus wie ein Polizist aus einem amerikanischen B – Movie, das ca. 1975 gedreht sein könnte. Daneben befindet sich der Name ANGELIKA EXPRESS. Die Platte hat der Mann, der auf dem Cover abgebildet ist, dem Ehepaar geschenkt.

Auf dem rechten Stapel liegt eine schwarze glänzende Papier - CD – Hülle mit dem Foto eines weißen Dorfes mit azurblauem Himmel, zwei zur Sonne gerichteten Frauen mit blühenden Rosen in ihren Haaren und einer Inschrift NUESTRO FLAMENCO 2.

Die linke Frau auf dem Cover trägt, außer der fuchsiafarbenen Rose in ihren Haaren, ein schwarzes Kleid mit weißen Punkten und einem schwarzen Band, das ihre Taille umschnürt. Ihr Kleid entblößt ihre gebräunten Schultern. Sie hat blonde Haare, einen schwarzen Fächer in ihrer rechten Hand und sitzt stolz auf einer Mauer neben einer braunhaarigen Frau, die außer einer blauen Rose ebenfalls ein schulterfreies Kleid mit einem rot – weißen Muster trägt und ihr linkes glänzend – braunes Bein in einem schwarzen Absatzschuh elegant und entschieden ausstreckt. Sie hält in ihrer rechten Hand einen roten aufgeschlagenen Fächer. Beide Frauen haben mittellange Haare die am Nacken zu einem Pferdeschwanz gebunden sind. Ihre Gesichtszüge sind nicht erkennbar. Aus der Körperhaltung der beiden könnte man schließen, dass sie gleich auf der Strasse des Dorfes tanzen werden. Diese CD hat eine Frau auf ihrer Reise durch Andalusien gekauft, nach einem langen Gespräch mit dem Verkäufer eines malagenischen Flamenco – Souvenir – Ladens. Dann hat sie sie auf dem Schrank vergessen, als sie nach Leipzig fortging.

 

Rechts neben der Anlage stehen alte Vinylschallplatten in einem schokoladenbraunen Kunststoffständer aus den 70ern, der mal einer Frau gehörte, die jetzt zwei erwachsene Töchter hat. Der Ständer besteht aus zusammensteckbaren, kreisförmigen Elementen, die den Stand behalten, weil sie jeweils auf zwei kreisförmigen Füßen stehen. Man kann sich die Form eines Elements als einen Schatten des Micky - Maus - Kopfes vorstellen, mit einem großen runden Kopf und sehr kleinen Ohren, das Ganze noch zusätzlich auf den Kopf gestellt.

Aus solchen Elementen besteht der Ständer, den man beliebig erweitern könnte, wenn man noch mehr von den Micky - Maus – Elementen hätte.

 

Als erstes stehen in dem Schallplattenständer zwei flüchtig gesteckte, in Papier nachgebildete viktorianische Masken: eine weibliche und eine männliche. Beide zeigen auf einer Bristolschablone gemalte Gesichter mit den dazugehörigen Frisuren und decken jeweils nur die Hälfte eines Gesichts zu, so dass die Lippen des Trägers immer frei bleiben. Die Damenmaske hat schwarze Locken, zwei rote Rosen in ihren Haaren, einen braunen Kamm mit 10 Perlen, der ihre Frisur zusammen hält und zwei undefinierbare, sehr malerische Kugelnachbildungen, die Enden von zwei Haarnadeln sein könnten. Das Gesicht hat dichte schwarze, nicht zu dicke Augenbrauen, braune, nah beieinander stehende Augen mit schwarzen langen Wimpern und leichten Schatten unter den Augen. Ihr Teint ist hellbraun mit einem Gelbstich. An Stelle der Pupillen hat sie zwei Löcher. Ihre Wangen sind leicht gerötet.

Die männliche Maske hat eine Krone auf dem Kopf in Form eines ockerfarbenen Schwans, der gerade seine Flügel ausbreitet und eine kleine Krone mitten auf seinem Hals trägt. Die Haare des dargestellten Mannes sind rot, leicht gewellt und nach hinten frisiert. Seine Haut ist rötlich - orange, seine Augen klein mit roten Wimpern und ebenso roten, langen, schmalen Brauen. Auch seine Augen besitzen zwei Löcher für die Pupillen des Maskenträgers und zusätzlich eine birnenförmige Öffnung für die Nase. Unter seiner Nase befindet sich ein Schnauzbart, der ordentlich frisiert und symmetrisch in zwei handliche Hälften unterteilt ist. Seitlich auf der Augenhöhe der Maskengesichter befinden sich zwei Bänder, damit man sie auf irgendeinem beliebigen Kopf befestigen kann.

Die Masken hat eine Frau ihrer Freundin geschenkt, als sie in einer verregneten Nacht zu ihr aus Wien kam und sich fragte:“ Wo soll das Ganze enden?“

Die erste Schallplatte, die direkt hinter den beiden Masken steht, trägt den Titel „Spiel mir das Lied vom Tod“ in großen gelben Buchstaben im Westernstil mit roten Schatten, die sich vom einen bis zum anderen Ende des Covers ausbreiten. Darunter auf einem lavierten, grauen Hintergrund, der eine Rauchwolke, die aus dem Schornstein einer Lokomotive dampft, darstellt, steht „Orchester Ennio Moricone“ in kleineren, weißen, dünnen, schlichten Buchstaben. Links unten auf dem Schallplattenumschlag befinden sich drei besattelte Pferde, von denen eines gerade reiterlos galoppiert, die übrigen zwei Kopf an Kopf an ein Holzgeländer gebunden stehen. Dahinter sehen wir eine Holzveranda, eine Mühle auf einem Holzgestell und einen runden Wassertank ebenfalls aus Holz, so wie man es aus dem Wilden Westen kennt. Das Holzgeländer grenzt an einen perspektivisch stark verzerrten Bahnsteig aus alten, ausgetrockneten Dielen, deren Maserung durch die Lichtkontraste gut zu erkennen ist. Drei Männer mit sonnengegerbten Gesichtern, Cowboy - Hüten, langen Mänteln, Jeanshosen, Stiefeln mit Sporen und Revolvern in den Händen fallen dramatisch verdreht auf den Bahnsteig. Der Mann im Vordergrund schwebt, mit seinem Gesicht und seiner Brust zum Himmel gerichtet, in der Luft. Seine Feuerwaffe schwebt ebenfalls, die Finger seiner Hände sind weit gespreizt, sein Mund weit geöffnet, seine Augen geschlossen. Sein Cowboyhut sitzt noch fest auf dem Kopf. Die untere Ecke seines Mantels fliegt gefaltet wie ein barocker Vorhang.

Hinter ihm befindet sich ein Mann, dessen Hut kurz vor dem Bodenaufprall steht. Sein Körper, in der Luft schraubenförmig verdreht, berührt den Steg mit der Stiefelspitze seines rechten Fußes. Sein Revolver liegt noch in seiner Hand, aber die Finger um ihn haben sich gelockert. Sein linkes Bein ist verdeckt durch den Körper eines dritten Mannes, der gerade auf den Boden fällt. Er hält seine Waffe nach oben gerichtet, sein Kopf ist zum Boden geneigt, sein rechtes Bein schwebt noch in der Luft, sein linkes liegt geknickt auf dem Boden.

Gegenüber steht ein vierter Mann mit ebenfalls einem Cowboyhut auf dem Kopf, einem kurzen Mantel, der geöffnet ist, einem rotbraunen Hemd, einem Waffengurt und einer hellen fast weißen Hose. Er hält in seiner rechten Hand einen Revolver und feuert ab. Hinter ihm befindet sich eine dürre, staubige Berglandschaft. Von dem Bahnsteig fährt gerade ein Zug mit Holzwagons ab. Sein Dach ist pagodenähnlichen geschwungen. Der Rauch aus dem Schornstein der Lokomotive benetzt fast den ganzen Himmel mit opulenten, dunkelgrauen Wolken.

Der Boden ist staubig, aufgewühlt und mit vielen Steinen besät. Die Farbskala der Motive ist schmal, zwischen gelb und braun gehalten, eben so wie es im Wilden Westen war. Die Platte hat eine Frau auf einem Flohmarkt gekauft für ihren Freund, der den Film sehr mochte aber keinen Plattenspieler mehr besaß, und so hat sie diese Platte behalten, weil sie bei dem Film immer wieder weinen musste.

 

Von den anderen Platten nimmt man nicht viel wahr, außer dass sie da sind, ihre Covers abgenutzte Falzseiten haben und die Platten auf verschiedene Art und Weise in die Plastikhüllen gesteckt sind.

 

Auf dem Boden links und rechts neben dem Schrank stehen zwei große, schwarze Lautsprecher, die, wie es üblich ist, zusammen mit der Stereoanlage gekauft worden sind. Die Seiten der Lautsprecher sind aus schwarz laminiertem Holz.

Die Frontseiten sind aus einem locker gewebten, auf einen Rahmen gespannten, schwarzen Polyesterstoff mit der Inschrift ELAC. Diese ist aus Kunststoff gegossen und glänzt goldig.